Nachrichten aus Schulen können derzeit kaum erfreuen. Und häufig weicht die Zuversicht dem bloßen Durchkommen. Wie wäre es Schutt von durchaus vorhandenen Wegen zu räumen? Reinhard Kahl, dessen Film »Treibhäuser der Zukunft« vielen bekannt ist, arbeitet an einem neuen: »Sein Ding finden – und seine Stimme.« Dazu ein Vorgeschmack.
Reinhard Kahl
Erster Aufschlag: Wunder
Mehr als tausend Kinder warten morgens vor dem Tor der Kinderstadt Mini-München. 3 Wochen in den Sommerferien jeden Wochentag. Wie geduldig sie sind. Und dann stürmen sie hinein, als gäbe es was umsonst. Sie wollen, wie sie sagen, arbeiten. Arbeiten? Natürlich auch spielen. Jedenfalls tätig und wirksam sein. Und auch lernen, ohne dass sie es so nennen.
Sie wollen die Welt kennenlernen. Sie wollen nicht daneben stehen und schon gar nicht ständig sitzen. Und sie wollen Erwachsene treffen, die etwas gut können. Sie wollen angesteckt werden. Sie bauen Holzhäuser, kochen und essen in der »Fetten Sau«, wählen den Stadtrat und machen Experimente im Forschungslabor der Comenius Hochschule, wie die Uni in der Kinderstadt heißt.
Nach den 3 Wochen sagt die Münchner Sozialbürgermeisterin über die 5- bis 15-jährigen: »Sie haben hier mehr gelernt als in einem Jahr Schule«. Die Beobachter nicken.
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Thema Essay in“Pädagogische Führung“, 5 | 2023
Zeitschrift für Schulleitung und Schulberatung