Dradio Kultur Interview Abi-Reform

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09.03.2012 · 15:07 Uhr

Eine Erstklässlerin im Jahr 2010 in einer Grundschule in Magdeburg (Bild: Jens Schlueter/dapd)

Was wir wirklich wissen müssen
Bildungsexperte plädiert für eine weitere Entschlackung der Lehrpläne
Reinhard Kahl im Gespräch mit Liane von Billerbeck
Die Kultusminister der Länder haben beschlossen, das Abitur in bestimmten Kernfächern über die Ländergrenzen hinaus vergleichbarer zu machen. Dem Bildungsexperten Reinhard Kahl reicht das nicht. Er schlägt vor, den Umfang des bis zum Abitur vermittelten Stoffes weiter zu reduzieren. Liane von Billerbeck: Wer Abitur hat, der weiß bestimmte Dinge aus der Physik, Chemie, der kann auf etwa gleiche Weise Französisch, Mathematik und Deutsch – dachten Sie? Stimmt aber offenbar nicht. Denn gestern haben die Kultusminister der Länder beschlossen, die in unserem föderalen System ja über das Bildungswesen bestimmten, das Abitur in bestimmten Kernfächern vergleichbarer zu machen – heißt ja, das war es bisher nicht. Das offenbar Unterschiedliche in den Anforderungen an die Schüler soll also ähnlicher werden. Immer wieder hatte es Ärger mit Schülern und deren Eltern gegeben, wenn jemand auf dem Schulbildungsweg von einem deutschen ins andere deutsche Bundesland wechselte und Bonus- beziehungsweise Maluspunkte für das bisher erlernte zugeschrieben oder abgezogen bekam. Nun soll also das Abitur in Deutschland vergleichbarer werden, aber wie viel Vergleichbarkeit braucht Schule eigentlich? Was bleibt dabei auf der Strecke? Bevor wir darüber mit dem Bildungsexperten Reinhard Kahl sprechen, hier Hamburgs Senator für Schule und Bildung, derzeit Vorsitzender der Kultusministerkonferenz der Länder über die Pläne zum Abitur. „Es wird immer viel von einem Zentralabitur geredet, dabei wissen alle Beteiligten, dass es das in Deutschland kaum geben wird, aber man kann was anderes versuchen: Man kann ja versuchen, dass die Arbeiten gleich schwer sind, und dass sie auch die gleiche Wertigkeit, die gleiche Schwierigkeitsstufe haben. Das Ergebnis muss in der Tat hier vergleichbar sein, daran müssen wir arbeiten.“ von Billerbeck: Ties Rabe, der Hamburger Senator für Schule und Vorsitzender der Kultusministerkonferenz. Ich bin jetzt verabredet mit dem Bildungsexperten Reinhard Kahl. Guten Tag, Herr Kahl! Reinhard Kahl: Guten Tag! von Billerbeck: Hapert es in Deutschland wirklich an der Vergleichbarkeit des Abiturs? Kahl: Ich glaube nicht. Ich glaube, es hapert an ganz anderen Sachen. Ich zitiere mal eben den Präsidenten der Studienstiftung des deutschen Volkes Gerhard Roth, der ist außerdem Hirnforscher,