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Reinhard Kahls Kolumne
P. S. Herausforderungen
Aber immer mehr Menschen entdecken, wie viele neue Welten er hervorbringt. Luhmann erinnerte in diesem Zusammenhang an das Kinderspiel »Ich sehe was, was du nicht siehst.« Wenn auch im Alltag Verschiedenheit immer noch eher als eine zu korrigierende Abweichung gesehen und häufig noch verfolgt wird, so dämmert es doch überall: Es ist ein Vorteil, verschieden zu sein. Differenz ist die stärkste Ressource von Individuen und auch ihre Chance auf Schönheit. Es gilt, sie herauszufordern. Dieses Herausfordern des Eigenen, und zwar nicht theoretisch, sondern im Alltag, das Eigene nicht nur zu tolerieren, sondern darauf neugierig zu sein, ist heute die größte Herausforderung für Schulen. Kindergärten sind da oft weiter. In Schulen erreicht der standardisierte und homogenisierte Stoff die meisten Kinder und Jugendlichen gar nicht mehr. Sie erleben das Lernen oft als Überforderung oder Unterforderung, oftmals als beides zugleich. Häufig schwanken die öffentlichen Debatten zwischen diesen Scheinalternativen. Herausforderung wäre etwas Drittes. Sie macht allerdings auch Angst.