PS 12 Ambivalenzen

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Reinhard Kahls Kolumne

P.S. Ambivalenzen
Kritik ist scharf und ich bin mir sicher, sie trifft den Nerv, nämlich die überbordende Grammatik von Zweck-Mittel-Relationen, für die es am Ende nur den einfältigen Sound der vorgeführten McKinsey-Streber gibt: Erfolg, Erfolg, Erfolg. Besser als die anderen sein. Es an die Spitze schaffen. Effektiv sein, egal wofür. Wer keinen Erfolg hat, der lebt angeblich nicht, der vegetiert nur. Gerade die vorgeführten Erfolgreichen leben nicht. Sie zerren sich und die Welt in die schrecklichen Strudel bloßen, wenn auch luxuriösen, Überlebens. Konkurrenz und Erfolg machen alles egal und gleichgültig. Sie verwandeln Alles in Nichts. Erwin Wagenhofer ist in seinen Filmen dieser fatalen Grammatik auf der Spur und doch rast er in die Sackgasse. Darin ist etwas Symptomatisches. Wofür? Tiefem Unbehagen an der Schule und an der Entfremdung des Lebens wird Erlösungsmetaphorik und Begeisterung angeboten. Statt dokumentarisch zu sein, ist der Film durch und durch metaphorisch.