PS 9 Üben

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Reinhard Kahls Kolumne

P. S. Das Üben neu entdecken!
den.« Lehrer improvisierten zuweilen wie heutige Jazzmusiker und sie komponierten zumindest ein bisschen. Üben war eine Wechselwirkung von Ohr und Hand bzw. Mund. Dann kamen Übungsstücke auf den Notenmarkt, zum Beispiel Klavierschulen. Damit ließ sich der Unterrichtsaufwand um den Faktor sechs vermindern, schreibt Klug. Noten wurden Vorschriften. Üben schrumpfte von einem Selbstverhältnis des Musikers mit Blick auf den Meister, zum direkten Weg von der Note zum Instrument. Dominanz der Technik. Statt eines Spiels, das immer indirekt läuft, wurde nun ein kurzer und möglichst perfekter Weg zwischen Note und Instrument angestrebt. Der Übende fand sich störend dazwischen. Durch Üben, Üben und noch mal Üben sollte er sich dünne machen. Heiner Klug sieht darin den Sieg einer veränderten Arbeitshaltung.