„Es ist nichts egal“

Gespräch mit Reinhard Kahl

Kurt Wilhelmi: Sie arbeiten schon viele Jahre als Autor, als Journalist und als Filmemacher. Wie
kommt es, dass Sie sich in dieser Arbeit so stark mit dem Thema Schule beschäftigt haben und
beschäftigen?

Reinhard Kahl: Da gibt es zwei Antworten. Die eine Antwort ist meine persönliche Geschichte,
dazu gleich mehr. Die zweite Antwort ist eine andere Geschichte, eine kleine Parabel. Die handelt
von einem Tausendfüssler, der von einem anderen Käfer gefragt wird, wie er das schafft, mit tausend
Füßen. Der Tausendfüssler bleibt stehen, denkt darüber nach – und kann nicht mehr weiterlaufen.
Ich will damit sagen: es ist auch ein Geheimnis.

Dieses Geheimnis kann man schon auch etwas aufklären, aber es bleibt doch immer noch etwas
zu klären. Und dieses Ungeklärte bildet auch einen Vorrat an Energien. Denn in diesem Thema
Bildung und Schule ist wie in dem DNA-Code der Biologie gewissermaßen ein DNA-Code der
Kultur eingewickelt.

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