Hamburger Bildungsdiskurs und Werkstatt Die Neue Schule

Am 9. Februar begann im KörberForum die neue Reihe HAMBURGER BILDUNGSDISKURS. Gastgeber ist Reinhard Kahl. Erster Gast war Bundesbildungsministerin Annette Schavan. Das Thema: Der Paradigmenwechseln in der Bildung.

Veranstalter ist die Körberstiftung.

Circa sechs Mal im Jahr werden im neuen, sehr schönen Gebäude der Stiftung am Hamburger Hafen (Kehrwieder 12) nationale und internationale Gäste zum Gespräch gebeten. Die Veranstaltung ist öffentlich. Das KörberForum hat Platz für 200 Besucher.

Der Zeitpunkt für diese neue Reihe ist günstig. Nach dem mehr als 30-jährigen deutschen Bildungskrieg gibt es viele Anzeichen, dass auch hier zu Lande eine zugleich pragmatischere und phantasiereichere Debatte über Lernen und Erziehung, über Bildung und Wissenschaft, über Kinder und das Generationenverhältnis möglich wird. Dazu gehört auch dass die Bildungspolitik nicht den Parteien überlassen werden darf. Tatsächlich gibt es eine Welle von Umgründungen in Schulen und vielerorts entstehen Initiativen zur Gründung neuer Schulen. Von Eltern geht wieder ein neuer Sog aus. Junge, aber auch ältere Lehrer ziehen die Leidenschaft für die Kultivierung ihrer Schule dem Leiden und den Klagen über Rahmenbedingungen vor. Es liegt eine Schulreform von unten in der Luft. Für all das wird ein Ort zum Austausch, zur Anregung, zur Korrektur und nicht zuletzt für die Freude am informellen Gespräch gebraucht. Dazu laden die Körber Stiftung und Reinhard Kahl mit der neuen Reihe ein. Bestandteil jeder Veranstalter ist die längere Pause, in der es auch etwas zu trinken und zu essen gibt.

Nach Ministerin Schavan und Berhard Bueb kommt am 26. April Matti Meri aus Helsinki. „Die finnische Lust am Lehrerberuf“ wird das Thema des Gespräch mit dem Direktors des Instituts für Angewandte Erziehungswissenschaften an der Universität Helsinki sein. Wie kommt es, dass in Finnland auf einen Studienplatz in der Lehrerausbildung sechs bis zehn Bewerber kommen, obwohl sie viel weniger verdienen als ihr deutschen Kollegen? Wie gelingt den Finnen dieser Respekt vor Lehrern und der Respekt der Lehrer vor den Schülern?

Am 1. Juni wird der Münchner Soziologieprofessor Armin Nassehi begründen, was er damit meint, wenn er behauptet „Zu viel Wissen schadet nur.“ Er plädiert natürlich nicht für eine neue Dummheit. Aber er wird zeigen, dass auch das „Nichtwissen“ sein Recht hat. Mit dem Wissen, das vermehrt wird wie noch nie, nimmt auch Nichtwissen zu. Wo das verleugnet wird, zieht tatsächlich Dummheit ein.

Weitere Informationen:
http://www.koerber-stiftung.de/koerber-forum/vinfo/2006-02-09b.html

Werkstatt: Die neue Schule

Mehr und mehr Schulen wollen den Unterricht und ihren Alltag ändern. Häufig von Grund auf. Zugleich werden neue Schulen gegründet. Das gemeinsame Ziel dieser Initiativen ist es, der Unterschiedlichkeit der Kinder und Jugendlichen besser gerecht zu werden. Die Stichworte des Umbaus lauten Individualisierung (des Unterrichts), Heterogenität und Zusammenarbeit. Vielfalt braucht eine gute Atmosphäre. Deshalb wollen diese Schulen Lebensorte werden.

Vielfalt steckt auch in den Initiativen selbst. Neugründungen gehen zumeist von Eltern aus. Schulen, die bei laufendem Betrieb umgebaut werden, haben Pädagogen als treibende Kraft.

Die Werkstatt: Die neue Schule bietet den Akteuren ein Forum, um sich kennen zu lernen und auszutauschen. Eingeladen sind alle, die sich als mögliche Bündnispartner dieser Schulen verstehen.

Bei der zweiten Werkstatt am 10. April wird sich die Gesamtschule Winterhude vorstellen. Es wird darüber diskutiert, was man unter „Standards“ verstehen soll. Maßstäbe oder Normierungen? Ein Gesprächsanlass sind die „Standards“ der Reformschulen, die in der Gruppe „Blick über den Zaun“ zusammengeschlossen sind (Bodensee-Schule, Laborschule, Helene-Lange-Schule, Jenaplan in Jena u.v.a.)

Es beginn zum 17 Uhr bis ca.20 Uhr. Anschließend stiftet die Stiftung Imbiss und Wein.

Anmeldungen unter: bildung@koeber-stiftung.de