Natalie Knapp

Ein Mann steht auf einer Klippe. Als er den Schritt ins Nichts wagt, wächst ihm fester Boden unter den Füßen. Ein Bild des Neurobiologen und Philosophen Umberto Maturana. Oder die Lyrikerin Hilde Domin: „Ich setzte meinen Fuß in die Luft, und sie trug.“ Kafka beschreibt einen Mann auf einer Leiter, die vor ihm abreißt. Solange er weiter geht, wachsen auch ihm Sprossen unter den Füßen.

Philosophen und Dichter entwerfen ähnliche Bilder für die Übergänge zu Neuem. Dabei entsteht eine Kraft, über die die Berliner Philosophin Natalie Knapp nachdenkt. „Der unendliche Augenblick. Warum Zeiten der Unsicherheit so wertvoll sind“ (Rowohlt). Sie beobachtet Übergänge zwischen Wald und Feld, bei der Geburt, in der Pubertät und nach Verlusten. Altes gilt nicht mehr und Neues ist noch nicht da. Wie entsteht diese Kraft im Zwischen? Ist es selbst ein Kraftfeld?

Übergänge sind heute global und überall. Vor der Bereitschaft zu Schritten ins Ungewisse liegt häufig die Angst. Genauer: Angst vor der Angst. Wie lassen sich Zwischenräume kultivieren? Wie lässt sich eine Not-Wendigkeit in ihnen üben? Wie lässt sich Schwere durch Leichtigkeit überwinden? Und wann bleibt die Schwere übermächtig?

Zu keinem anderen Zeitpunkt stehen die Tore zum Wesentlichen so weit offen, zu keinem anderen Zeitpunkt ist es leichter zu erkennen, was wirklich zählt.“ Natalie Knapp

 

Gespräche, Filme und Präsentationen jeweils um 15 Uhr.
Anschließend mit einer zwangsläufig eingeschränkten Zahl von Menschen gemeinsames Kochen und Essen, ein Symposion wie einst bei Platon, Sokrates und Konsorten.
Fürs Symposion sind Bewerbungen/Anmeldung nötig:
Email an: mail@reinhardkahl.de
Telefon: 05845 979 405.
Menschen mit Musikinstrumenten werden bevorzugt.
Für die Gespräche am Nachmittag:
Kein Eintritt. Ein Obolus für die Reisekosten der Gäste wird erwartet. Ebenso Beteiligung an den Kosten fürEssen und Trinken.