Stefan Ruppaner im Gespräch mit Reinhard Kahl

26. Februar 18 Uhr – Leuphana Universität Lüneburg,
Universitätsallee

Deutschlands mutigster Schulleiter
Eine starke Grundidee
Die beste Schule

„Unterricht ist aller Übel Anfang“

Eines meiner derzeitigen Projekte ist ein Film über die Alemannen Schule in Wutöschingen und dessen langjährigen Schulleiter Stefan Ruppaner.

Wutöschingen im Südschwarzwald kannte bis vor kurzem niemand. Die Gemeinde ist inzwischen für ihre Alemannen Schule weltbekannt. Stefan Ruppaner, der kürzlich in den Ruhestand getretene Rektor, wurde zum mutigsten Schulleiter in Deutschland gewählt. Über die Verwandlung der Schule hat er das Buch „Wie Schule sein könnte“ geschrieben. Gerade im Rowohlt Verlag erschienen. Mit einem Nachwort von mir. Nachwort – Ruppaner: Das koennte Schule machen

Ruppaners zentrale These. „Unterricht ist aller Übel Anfang.“
Was tritt an die Stelle von Unterricht?
Lernen, sagt Ruppaner. Eine „Schmetterlingspädagogik“ statt der alten „Osterhasenpädagogik“, in der Lehrpersonen Wissen verstecken, das die Kinder und Jugendlichen suchen sollen.
Die Schmetterlingsflügel sind Selbstorganisiertes Lernen und Lernen aus Erlebnissen. Das könnte ein neues Yin und Yang künftiger Schulen werden.

Wie geht das?

In der Alemannen Schule wird weniger unterrichtet, aber Schüler und Lehrer sind länger in der Schule. Und die ist nach Umbauten eine der schönsten im Land. Hat aber weniger gekostet als Schulbauten im Durchschnitt. In Vergleichsstudien und im Zentralabitur, das die Gemeinschaftsschule, die vor kurzem noch Hauptschule war, inzwischen abnimmt, ist sie Spitze.

Besucherandrang, auch international, selbst aus China. Inzwischen sind Familien, zum Teil von weit her wegen dieser Schule in das Dorf nahe der Schweizer Grenze gezogen. Und die FAZ schwärmt ganzseitig vom „Wunder von Wutöschingen.“

Kahls Film „Treibhäuser der Zukunft“ gab den Anstoß für den Wandel. Jetzt hat er über vier Jahre an einer Doku über die Alemannen Schule gedreht. Ausschnitte werden gezeigt. Reinhard Kahl sagt: „Ich habe viele Schulen gesehen, auch in Finnland, Schweden oder Kanada, aber noch nie so entspannte Lehrer und so freundliche Schüler.“

Zuvor um 15´00 in der Leupana Uni Lüneburg
Zentralgebäude C40.601 Workshop mit Ruppaner und Kahl.

DIGITALISIERUNG & SCHULE
Wie Stefan Ruppaner, der nichts von Computern hielt, lernte diese Bombe zu entschärfen, die Power zu nutzen und dabei den Unterricht fast abzuschaffen.

Texte von mir, in denen diese Schule, ihre Pädagogik und Stefan Ruppaner eine Rolle spielt
Lob der Lücke – Wie Zukunft entsteht und wie sie versäumt wird
Tennisspielen auf Kopfsteinpflaster geht nicht!

Aufschlussreich auch das am 15. Februar in der Süddeutschen Zeitung erschienen Interview mit Stefan Ruppaner.
Unterricht ist Zeitverschwendung – SZ