Über die Filmvorführung in den Zeise Hallen /Naumann Stiftung

http://www.fnst.org/webcom/show_article.php/_c-449/_nr-215/_p-1/i.html


(Bild anzeigen)„Ganztagsschulen“ heißt die Antwort der deutschen Bildungspolitik auf den PISA-Schock. Doch es reicht nicht aus, die bisherigen, wenig erfolgreichen Schulkonzepte einfach in den Nachmittag hinein zu verlängern. Der Journalist Reinhard Kahl zeigt in seinem Film „Treibhäuser der Zukunft. Wie in Deutschland Schulen gelingen“, dass es auch ganz anders geht: Schulen können Lebensorte sein, in denen Schüler mit Begeisterung lernen, in denen Lust und Leistung, Individualität und Zusammenarbeit keine Gegensätze sind. Vergangenen Sonntag zeigte die Friedrich-Naumann-Stiftung den Film in Hamburg.

„Dieser Film gehört in die Kinos“ schrieb nach der Uraufführung Nelson Killius von McKinsey & Company. Die taz lobte den Film, auch die Welt schrieb positiv und die ZEIT jubelte: „Zu schön, um wahr zu sein, müsste der rundum besorgte Deutsche da denken. Ist aber wahr, und zwar hier.“ – Und das in einem Land, in dem man zuweilen den Eindruck hat, Kulturkämpfe um die Bildung seien der letzte Religionskrieg, der uns in Deutschland noch geblieben ist?

In Hamburg griffen nun auf Initiative des Büro Hamburg der Friedrich-Naumann-Stiftung die vier großen parteinahen Stiftungen den Ball auf. Gemeinsam mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung sowie mit den Eltern- und Schülerkammern präsentierten sie den Film in Hamburg als eine Kino-Matinee am Sonntag, den 5. September. Es kamen mehr als 400 Gäste, die zum Teil auf dem Fußboden saßen und auf Treppen standen. Fernsehen, Radio und Presse berichteten. Und alle waren begeistert.

(Bild anzeigen)Als besonderer Gast zur Matinee kam auf Einladung der Friedrich-Naumann-Stiftung aus Paris ein Experte, der auch im Film kurz auftritt: Andreas Schleicher von der OECD, Erfinder und internationale Koordinator der PISA Studie. Er argumentierte auch gegen den häufigen Einwand, dass beim Lernen, wenn es Spaß macht, automatisch die Leistung auf der Strecke bleibe. Im Gegenteil: Lust und Leistung können sich gegenseitig steigern.

Bleiben noch einige Millionen Menschen in Deutschland, die noch nicht von der „ansteckenden Gesundheit gelingender Schule“ infiziert sind. Es gilt also noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten, damit Schule sich wandelt: weg von der Belehrungsanstalt der Industriegesellschaft, hin zu Lebensorten, in den sich Kinder zu selbständigen und kooperativen Persönlichkeiten bilden können, wie sie es in der Wissens- und Informationsgesellschaft sein müssen.

(Bild anzeigen)FNSt-Stipendiaten planen zur Zeit Filmvorführungen in Halle, Magdeburg, Jena und Mannheim. Außerdem bietet die Virtuelle Akademie der Friedrich-Naumann-Stiftung noch bis zum 24.9.2004 ein kostenloses, multimediales Informationsangebot zum Film an: http://ganztagsschulen.virtuelle-akademie.fnst.de

Jöran Muuß-Merholz
Büro Hamburg der Friedrich-Naumann-Stiftung