taz über bodenseekongress

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taz.de – Digitaz-Artikel

08.10.2008

Utopie verbrennt sich an Burn-out
Am Bodensee trifft sich die Avantgarde der Schulneudenker in vergrößerter Runde. Ein rauschendes Fest – mit Kater. Bedenkenträger haben sich unter die Helden von Lernen 2.0 gemischt, Missverständnisse werden sichtbar AUS BREGENZ UND BAD KISSINGEN CHRISTIAN FÜLLER Wir nannten ihn Streber. Einmal bauten wir uns um ihn herum auf. Er hatte seinen Ranzen auf. Dann trat einer so dagegen, dass sich eine Schnalle öffnete. Er drehte sich wutentbrannt dem Tretenden zu – und hatte schon den nächsten Kick auf dem Ranzen, der auch die zweite Schnalle öffnete. Wir schämten uns. Aus Richard wurde etwas. Nun feiern sie alle zusammen 25 Jahre Abitur. Er erzählt von seinen Kindern. Der Sohn, der der ältere ist, geht ins normale Gymnasium. Die Tochter ins verkürzte G 8, das den gleichen Stoff in acht statt in neun Jahren vermittelt. Es ist keine schöne Geschichte. Man hat das Gefühl, dass auch Richards Sohn in die Rolle des Gehänselten schlüpft. Und derjenige, der ihn quält und bedroht, ist nicht etwa ein mobbender Mitschüler, nein, es ist die Schule selbst, die staatliche Schule. Aber schauen wir zunächst in die andere Schule. In die freie, offene, die alternative Schule. In die schlaue Schule. *** Er ist der Papst der Aufklärung über das Kleinkind. Remo Largo eröffnet den Reigen der Hauptvorträge auf dem Kongress der Schulneudenker am Bodensee, dem Kongress aller Bildungskongresse.