PS 3 Individualisierung?

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Was »Chancengleichheit« für die Bildungsreform der 60er und 70er Jahre war, ist in der Nach-Pisa-Zeit mehr und mehr die »Individualisierung« geworden. Sie ist drauf und dran zur Formel für neues Lernen zu werden. Dass jeder Mensch anders lernt, ist ja eigentlich eine Selbstverständlichkeit und dennoch eine lang vernachlässigte und für viele ­ gerade auch Pädagogen ­ neue Erkenntnis. Lernen in der Schule wurde als die passive Seite von Belehrung verstanden, nicht als konstruktive Leistung aktiver Individuen, von denen keines wie ein anderes tickt. Man sah Menschen, sobald sie eingeschult werden, als leere Fässer, die zu füllen sind, und nicht als lauter besonders geschliffene Prismen, in denen sich die Weltstrahlen anders brechen. Wie all die Großworte nährt sich allerdings auch »Individualisierung« von einer Verneinung.