PS 10 Beziehungen, Bindungen, Spielräume

Wenn Sie den vollen Text lesen wollen, klicken Sie bitte hier:
Beitrag als PDF Dokument

P.S. Beziehungen, Bindungen, Spielräume
dass sie sogar noch im Erwachsenenalter spielt. Davon handelt Bildung.« Und deshalb sollte in der »Bildung der Bildung« oder »Pädagogik«, oder wie immer wir es nennen, das »Was« hinter dem »Wie« zurücktreten. Zumal in der Mathematik. Hier gilt auch kognitiv: Alles ist Beziehung. Alles steht in Relationen. In der angestrengten Pädagogik ist allerdings das Gegenteil der Fall. Man gestaltet nicht die Umgebung. Man setzt nicht auf das Indirekte, die Beziehungen und das Spielerische. Alle Kraft voraus geht es direkt aufs Ziel ­ und das wird verfehlt. »So viele Lehrer«, wundert sich Martin Kramer, »bereiten sich ewig auf den Unterricht vor, aber sie geben den Schülern keine Rolle. Die dürfen nicht mitspielen.« Und wer nicht mitspielen darf, was macht der? Davon erzählte mir kürzlich Peter Fratton. Beziehungen Peter Fratton hat in der Schweiz Schulen gegründet. »Haus des Lernens« heißen sie. Diese Schulen wurden für viele zum Vorbild.² Will man das Wichtigste dieser Schulen zusammenfassen, so ist es die Anerkennung der Tatsache, dass vor allem Lernen die Beziehungen zwischen den Mitspielern und die Art ihrer Bindungen kommen. Daraus ergeben sich dann Spielräume für Biographien und daraus erwachsen schließlich Leistungen. Diese sind dann gar nicht mehr zu vermeiden. Peter Fratton nun beobachtet, wie sich manches von dem, was auch er mit in die Debatte gebracht hat, ins Gegenteil kippt, wenn man diesen Weg von den Beziehungen zur Leistung gewalttätig abkürzt. Ein Beispiel sind die »Kompetenzraster«.