DIE ZEIT Schulpreis Die Haltung

Wenn Sie den vollen Text lesen wollen, klicken Sie bitte hier:
Beitrag als PDF Dokument

SCHULE
DEUTSCHER SCHULPREIS 2011

„Das Geheimnis liegt in der Haltung“
Eine Göttinger Gesamtschule verzichtet bis zur zehnten Klasse darauf, die Schüler nach Leistung zu trennen. Für herausragende Leistungen erhielt sie den Schulpreis.
VON Reinhard

Kahl | 16. Juni 2011 – 08:00 Uhr
© Theodor Barth/Robert Bosch Stiftung

Sie lernen an einer preisgekrönten Schule: Schüler der Lichtenberg-Gesamtschule in Göttingen

Gehen dem Deutschen Schulpreis nicht langsam die Kandidaten aus? Seit 2006 erhalten jedes Jahr fünf Schulen, neuerdings sogar sieben, diese mit insgesamt 230.000 Euro dotierte Auszeichnung. Die große Robert Bosch Stiftung und die kleine, von der Familie Bosch getragene Heidehofstiftung ermöglichen diesen Blick auf gelungene Schulen. Und von denen gibt es immer mehr. Der Jury fiel es in diesem Jahr besonders schwer, aus den 15 Nominierten die Preisträger zu küren. Es sind eigenwillige Schulen. Sie entdecken den Vorteil, verschieden zu sein. Das gilt für die Institution selbst und vor allem für die Vielfalt der unterschiedlichen Schüler. Die Marktschule in Bremerhaven hat sich in jahrgangsübergreifenden Klassenfamilien organisiert. Da arbeiten auch Eltern mit. Das Gymnasium im bayerischen Karlstadt hat seine Gestaltung weitgehend in die Hände von Arbeitskreisen gegeben, die aus Eltern, Lehrern und Schülern bestehen. Diese Schulen sind auf dem Weg von der Unterrichtsanstalt zu einem Lebens- und Lernort. Und an all den Schulen zeigt sich, wie die Kinder und Jugendlichen dann geradezu brillieren. Das wird aufgeklärte Bürger nicht wundern. Es ist inzwischen eine Binsenweisheit der Organisationspsychologen, dass eine gute Atmosphäre zu besseren Leistungen führt. Aber gegenüber Schulen gibt es in Deutschland häufig immer noch den Verdacht, zu viel Wohlbefinden könne dem Ergebnis schaden.

1