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DIE WELT

Dienstag, 13. März 2007

Neue Einsatzstrategien in Afghanistan / Von Herbert Kremp

Die Nato darf nicht verlieren
ie Nato begrüßt den Anflug der Aufklärungs-Tornados auf Afghanistan, deutet das Sondermandat jedoch als Festhalten an dem nationalen Einsatzvorbehalt für Bodentruppen, der jede militärische Operation bei schmalem Truppenbestand mit dem Mangel an schnell mobilisierbaren Reserven belastet. Das Handicap wirkt sich auf die gegenwärtige kleine Offensive gegen Taliban-Kräfte aus, deren Formierung verhindert werden soll. Die kämpfenden Nato-Verbände müssen nicht nur selbst Reserven abzweigen, sondern auch ihr gesamtes Gebiet gegen Guerillaaktivitäten sichern. Auf diese Weise wird die Gefechtslinie ausgedünnt. Jeder kennt und billigt die Theorie, wonach militärisches Vorgehen allein die Befriedung Afghanistans nicht bewerkstelligen kann. Diese Weisheit ist viel älter als der verlorene Sieg im Irak. Die zunehmende Taliban-Aktivität gibt dem idealen militärisch-zivilen Konnex indessen kaum eine gleichzeitige, sondern eher eine sukzessive Chance. ,,So sehr wir Kampftruppen brauchen, die auch den Wiederaufbau absichern können, so wenig können wir uns Wiederaufbauarmeen leisten, die nicht kämpfen“ ­ dieser Satz des Nato-Generalsekretärs de Hoop Scheffer, während der Riga-Konferenz im November 2006 an die Deutschen, Franzosen und Italiener in ihren relativ ruhigen Regionen gerichtet, ist in Brüssel nicht vergessen, er kursiert. Dort laufen nach wie vor die Beschwerden der britischen, kanadischen und niederländischen (weniger amerikanischen) Kommandeure aus dem umkämpften Süden Afghanistans ein,