Die Schule der Zukunft ermöglichen

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Reinhard Kahl (1948) ist Bildungsjournalist und Filmemacher. Er hat Erziehungswissenschaften, Philosophie, Soziologie und Psychologie studiert. Kahl schreibt unter anderem für «Die Zeit», «Geo», «Die Welt», «Süddeutsche Zeitung» und «taz» sowie die Kolumne «PS» in der Zeitschrift «Pädagogik». Gründer des «Archivs der Zukunft» mit Dokumentationen über Bildung, die gelingt. Darin beispielsweise der Dokumentarfilm: «Treibhäuser der Zukunft» (2005).

DIE SCHULE DER ZUKUNFT ERMÖGLICHEN DIE ALTE, VERTIKALE ORDNUNG DER BELEHRUNG TRÄGT IM DIGITALEN ZEITALTER NICHT MEHR
Lernen im Informations- und Medienzeitalter? Da stellt man sich vielleicht Räume vor, voll von Apparaten, so wie einst das Sprachlabor, nur viel smarter. Programmierter Unterricht im Sprachlabor erwies sich allerdings als Sackgasse, und die Maschinen standen bald nur noch als Edelschrott rum. Heute werden Schüler mit Laptops ausgerüstet. Und jeder hat bald einen kleinen Computer in der Tasche, mit dem er telefoniert, Musik hört, fotografiert und über Suchmaschinen ständig mit dem Wissen der Welt und vor allem mit den Freunden verbunden ist. Verbunden? In der Welt? Fest steht, inmitten eines Ozeans von Informationen trägt bloss geliehenes Wissen nicht. Die alte Frage verschärft sich: Wie wird Information in Wissen verwandelt? Wie eignen sich Individuen eine Welt enormer Möglichkeiten an? Jeder weiss etwas anderes. Jeder muss sich entscheiden, was er wissen, und das heisst auch, wer er sein will. Die Individuen werden verschiedener. Kooperation wird wichtiger. Der Wunsch nach Zugehörigkeit wird stärker. In Möglichkeitswelten steigt das Verlangen nach Wirklichkeit. Plötzlich stehen in einer Computer- und Medienwelt die Geräte gar nicht mehr im Mittelpunkt. Werden dann Menschen das wichtigste Medium für Menschen? Man muss sich in diesem Satz das Wörtchen «wieder» verkneifen. Es ist ja nicht so, dass in der vordigitalen industriellen Eisenzeit ­ zum Beispiel in den Schule ­ die Menschen im Mittelpunkt standen. Sie wurden eher zu Maschinenmodulen diszipliniert. Sie lernten zu funktionieren. Das Wort «Lernen» wurde zum Zeichen für einen überwiegend passiven Vorgang.

Schule der Zukunft Das krumme Holz, das der Mensch nach Immanuel Kant nun mal ist, sollte in Schulen glatt gehobelt werden. Das ist in den letzten 150 Jahren auf fatale Weise gelungen. Aber daraus ist auch eine Chance entstanden. Fast alle repetitiven